Für die Reaktivierung des alten Rangierbahnhofs sei „die B63n von größter Bedeutung, da muss das rot-grün-gelbe Bündnis jetzt endlich Farbe bekennen“. CDU-Fraktionschef Arnd Hilwig hat Oberbürgermeister Marc Herter aufgefordert, „für klare Verhältnisse bei diesem so wichtigen Verkehrsprojekt zu sorgen. Es kann nicht sein, dass seine Koalitionsfraktionen in den Gremien völlig unterschiedliche Positionen einnehmen. Die einen wollen links herum, die anderen rechts herum und die Dritten geradeaus. In dieser schon jetzt heillos zerstrittenen Koalition muss der Oberbürgermeister ein Machtwort sprechen!“
Der Ausbau des Rangierbahnhofs zu einem hochmodernen Logistikzentrum werde von der CDU nachdrücklich begrüßt. Hierfür sei der Bau der B63n insbesondere mit dem Blick auf die geforderte Trimodalität unerlässlich: „Ohne diese Verkehrsanbindung ist es überhaupt nicht möglich, mehr Güter auf die Schiene zu bringen und das Zusammenspiel von Schiene, Wasser und Straße zu gestalten.“ Um das B63n-Projekt voranzubringen, müsse die Rathaus-Koalition mit einer Stimme sprechen.
„Wir haben in der vergangenen Ratssitzung schon deutlich gemacht, warum die B63n von so zentraler Bedeutung ist. Für die Entlastung der Bürgerinnen und Bürger und für die wirtschaftliche Entwicklung. Und wir werden da nicht lockerlassen“, kündigte Arnd Hilwig an. In Richtung der rot-grün-gelben Koalition erklärte er: „Sie können nicht auf der einen Seite in ihrem Koalitionsvertrag erklären, die Revitalisierung des Rangierbahnhofs sei ‚eines der größten und wichtigsten Projekte in den kommenden Jahren‘, und auf der anderen Seite die dafür erforderliche leistungsfähige Zuwegung zu dem Rangierbahnhof-Gelände auf die lange Bank schieben. Nur mithilfe des Transports über die B63n können die Güter schließlich auf die Schiene kommen. Anders geht es nicht. Anders kann Hamm nicht zum Vorreiter für grüne Logistik werden.“
Wenn man die Chance für den Rangierbahnhof wolle, dann müssten die Planungen der B63n mit Hochdruck weitergehen. „Sich hinzustellen und zu behaupten, dass in dieser Frage in den kommenden fünf Jahren nichts passieren muss, ist ebenso falsch wie hilflos.“ Landesverkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) steht nach einem Ortstermin im Kommunalwahlkampf voll hinter dem Projekt und kennt die großen Chancen. Er hat seinerzeit in Hamm zugesagt, beim Bundesverkehrsminister für das Projekt zu werben. „Das ist eine echte Chance für Hamm: Das Gelände und die geographische Positionierung sind einmalig in Deutschland und Europa. Die wichtigen Partner in Land und Bund stehen bereit. Die Eisenbahnergewerkschaft sieht Riesenpotentiale. Und die Koalition in Hamm? Sie ist in sich zerstritten und wird das Projekt blockieren. Das ist für Hamm, für die Zukunftschancen und für den Rangierbahnhof selbst ein ganz schlechtes Zeichen“, so Hilwig.