Zum Anfang der zwanziger Jahre wurden in Deutschland in sehr vielen Stadt und Gemeinden Ehrenmale/Mahnmale errichtet, die an die Toten des ersten Weltkrieges erinnern sollten. Auf Steintafeln wurden die Namen der Gefallenen eingemeißelt. An einigen Denkmalen sind auch die Namen der Gefallenen des Krieges 1870/71 eingefügt.
Die Unterlagen über die Entstehung des Denkmales in Westtünnen sind offensichtlich mit anderen Unterlagen des Kriegervereins zum Ende des zweiten Weltkrieges vernichtet worden.
Das Ehrenmal der Gemeinde stand bis 1962 auf dem Gelände der ehemaligen Gaststätte „Zur Krone“. Es ist offensichtlich von der Gemeinde und dem Kriegerverein (Kyffhäuser) initiiert und aufgestellt worden. Zum gleichen Zeitpunkt hat die katholische Kirche vor ihrer Kirche ein Denkmal aufgestellt.
Beide Ehrenmale sind im Juli 1921 aufgestellt worden. In ihrer ursprünglichen Form sind beide Ehrenmäler nicht mehr vorhanden.
Zunächst wurde das kirchliche im Zuge des Neubaus der katholischen Kirche 1959/60 ersatzlos entfernt, danach 1962 das Denkmal der Gemeinde zum Dorfplatz verlagert. Es wurde ein neuer Stein aufgesetzt, auf dem die Namen nicht mehr einzeln aufgeführt sind, sondern der Toten beider Weltkriege gedacht wird. Der jetzige Dorfplatz, damals wohl ein versumpfter Dorfteich, ist schon in den dreißiger Jahren vom Reichsarbeitsdienst als Mittelpunkt des Dorfes hergerichtet worden. Während des Krieges ist er auch für entsprechende Veranstaltungen des Regimes genutzt worden. Genau 50 Jahre nach dieser Umsetzung, im November 2012, ist dann in einer kleinen Feierstunde am Ehrenmal in der Mitte des Dorfes, diese Umsetzung gewürdigt worden. Mit dieser Feierstunde sollte deutlich gemacht werden, dass ein traditionelles Mahnmal als Stelle des Gedenkens bis heute seine Bedeutung nicht verloren hat. Es ist zu sehen als Mahnmal für den Frieden, gegen Krieg und Gewaltherrschaft.Eine repräsentative und gepflegte Anlage zwischen Von Thünen Straße und Ewald-Wortmann-Weg, so stellt sich das Westtünner Ehrenmal im Ortskern des Stadtteils heute dar. Als Mahnmal ist es eine Stelle des Gedenkens, als Dorfplatz ein zentraler Punkt und der ideale Ort für die Feier des Dorfabends im Rahmen des Schützenfestes.
Heute kann man sicher feststellen, dass Ehrenmal auf dem Dorfplatz das Erscheinungsbild der immer noch ländlichen Gemeinde prägt. Es gehört, wie selbstverständlich dazu, auch weil es von der Dorfgemeinschaft in das Jahresgeschehen integriert wurde. Bei Schützenfesten, Umzügen und dem Dorfabend ist der Dorfplatz mit seinem Monument ein selbstverständlicher Treffpunkt
Als Symbol für die Wiedervereinigung Deutschlands vor 25 Jahren sind am Westtünner Dorfplatz 2015 drei Bäume durch den Gartenbaubetrieb Helm gepflanzt worden. Am geschichtsträchtigem Ort wurde dort eine Kiefer als Symbol für Ostdeutschland, eine Buche für Westdeutschland und eine Eiche für das wiedervereinigte Deutschland gepflanzt. Die Idee der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, diese Bäume in einem möglichst gleichschenkligem Dreieck anzupflanzen, konnte im Mittelpunkt des Stadtteils perfekt umgesetzt werden. Es folgten noch Sitzbänke und ein Blühstreifen; ein Ort zum Verweilen.