Grausame Kriege, menschenverachtende Zerstörung, Menschen bergen Tote aus den Trümmern, Kinder suchen ihre Mütter, Mütter suchen verzweifelt ihre Kinder. Wir sind betroffen, ratlos – haben noch vor einigen Jahren stolz auf die lange Zeit des Friedens hingewiesen. Aus der Hoffnung ist die Mahnung geworden, der Hinweis auf die Würde des und der Menschen, aller Menschen Auch in diesem Jahr haben zahlreiche Bürger bei der zentralen Veranstaltung in Westtünnen am Volkstrauertag wieder der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, Flucht und Vertreibung, Rassismus und Extremismus sowie Terrorismus und Antisemitismus gedacht. Viele Vereine und Gruppierungen zeigten ihre Solidarität am Ehrenmal mit ihren Fahnen und Symbolen. Monika Simshäuser, Hammer Bürgermeisterin, beschrieb mit dem Zitat von Willy Brand : „Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist nichts“ die augenblickliche Situation in vielen Teilen der Welt, aber auch nah bei uns, in unserem persönlichen Umfeld. Pastor Dr. Josef Debono hatte zuvor den Begriff „Gedenken“ in die Mitte des geistlichen Wortes gestellt. Das Gedenken sei aktueller denn je, betonte er, denn vor allem in der Ukraine und im Nahen Osten – aber auch in Deutschland – werden derzeit tagtäglich neue Opfer gefordert.
Das Totengedenken sprach als Vertreterin des Stadtbezirks die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Claudia Breer:
Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker.
Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren.
Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.
Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.
Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.
Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt Opfer geworden sind. Wir gedenken der Opfer von Terrorismus und Extremismus, Antisemitismus und Rassismus in unserem Land.
Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten, und teilen ihren Schmerz.
Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.
Von der Bundeswehr, der Stadt Hamm und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge wurden abschließend Kränze im Gedenken an die Opfer vergangener und aktueller Kriege niedergelegt.
Danke an alle, die gekommen sind, die vorbereitet und mitgewirkt haben bei einer Demonstration für den Frieden.