Brigitte Sosna, Willi Spilker, Wilhelm Lütkhoff und Ulrich Kroker mit der Stadtbezirksmedaille ausgezeichnet.
Corona hat vieles verändert und auch behindert. So musste auch der traditionelle Neujahrsempfang, bei dem verdiente Bürger ausgezeichnet wurden, ausfallen. Um aber die aus der Bezirksvertretung ausgeschiedenen Mitglieder, die dieses Ehrenamt über zwei Legislaturperioden ausgeübt hatten, einigermaßen zeitnah zu ehren, wurde einmalig ein zusätzlicher „Ehrungstag“ eingeschoben. Am gleichen Ort, in der Konrad- Adenauer-Realschule, im kleinen, aber sehr würdigem Kreis, erhielten Brigitte Sosna, Willi Spilker, Wilhelm Lütkhoff und Ulrich Kroker für ihre Verdienste um den Stadtbezirk die höchste Auszeichnung, die der Stadtbezirk vergeben kann, die Stadtbezriksmedaille.
Eingangs würdigte Oberbürgermeister Marc Herter in seiner Festansprache das politische Ehrenamt im Allgemeinen und die Verdienste der früheren Bezirksvertreter um den Stadtbezirk und darüber hinaus im Besonderen. Er bezeichnete die oft zähe Arbeit in dieser Tätigkeit als das „Bohren von dicken Brettern“. Es gebe dafür viele Beispiele im Bezirk. Ein langwieriges Problem sei aber gerade auf der Zielgeraden – die Verträge um den Haltepunkt Westtünnen seien unterschrieben, der Baubeginn noch in diesem Jahr.
Als Laudator stellte danach der frühere Bezirksvorsteher Hermann Aßhoff die Verdienste seiner Nachfolgerin Brigitte Sosna heraus. Mehr als 10 Jahre Arbeit in der BV Hamm-Rhynern, einige Jahre davon als Bezirksvorsteherin, Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Rhynern, Mitglied des Kreisvorstandes der CDU Hamm, ein großer Strauß von Aufgaben im politischen Ehrenamt. 16 Jahre war Brigitte Sosna Schulleiterin der Bodelschwingh Schule im Hammer Süden. Als Schulsportfachreferentin der Hammer Schulen kümmerte sie sich um die fachliche Ausbildung von Lehramtsanwärtern. Das berufliche Engagement hat Brigitte Sosna auch in ihre politische Tätigkeit übernommen. Es wurde im Bezirk viel bewegt, angestoßen, diskutiert, verworfen- viel auch neu geschaffen. Ein besonderes Anliegen war ihr immer die Unterstützung der mehr als 100 Vereine im Bezirk, die die dörflich, aktive Struktur des Stadtbezirks prägen. Auch nach dem Rückzug aus der ersten politischen Reihe im Bezirk bleibt Brigitte Sosna ehrenamtlich aktiv. Im Arbeitskreis „Ältere im Quartier“ bringt sie ihre Erfahrung ein, das gilt auch für die Mitarbeit im Seniorenbeirat.
Die ehrenamtlichen Tätigkeiten von Willi Spilker wurden von der stellvertretenden Bezirksvorsteherin Claudia Breer vorgestellt. Sie betonte, dass die Förderung der Zusammenarbeit der Vereine und die ständige Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur im Bezirk Willi Spilkers großes Anliegen gewesen sei. Mehr als 23 Jahre Bezirksvertreter, 13 Jahre davon stellvertretender Bezirksvorsteher, 20 Jahre Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Westtünnen und 25 Jahre Vorstandsarbeit beim MGV Westtünnen machten das umfangreiche, ehrenamtliche Wirken Spilkers deutlich. Als „Markenzeichen“ bezeichnete sie die vielen, von Willi Spilker organisierten Reisen nach Mitteldeutschland und darüber hinaus. Neben den hohen Informationswert der Reisen war die fast familiäre Atmosphäre sehr beliebt.
Heinrich Saarbeck stellte die lange, ehrenamtliche Tätigkeit von Willi Lütkhoff mit dem Tenor: „Ein Pohlbürger, wie er im Buch steht – hier geboren, aufgewachsen und verwurzelt“, vor. Mehr als zwei Jahrzehnte in der Bezirksvertretung, 25 Jahre Vorsitzender des Sportvereins Westfalia Rhynern, ein Mann mit einem brillanten Netzwerk, das sich über viele Bereiche erstreckt. Die besondere Profession von Willi Lütkhoff war aber immer der Sport, Fußball im Besonderen und das natürlich mit seinem Verein Westfalia. Es erstaunt deshalb nicht, dass eines seiner Kernthemen immer der Neubau einer kompakten Sportanlage in Rhynern war. Dabei war der Fußball nur eine Seite des Bemühens, es ging auch um die gesellschaftliche Einbindung des Sports in das Dorfgeschehen. Jetzt wird es Wirklichkeit, ein dickes Brett ist gebohrt. Saarbeck betonte besonders: „Du bist ein aktiver Gestalter mit Visionen und Zielen, der anpackt, wenn es erforderlich ist, der sich durch Rückschläge nicht abschrecken lässt – ein richtiges Vorbild“.
Die Laudatio für Ulrich Kroker wurde vom Bezirksbürgermeister Obeling vorgetragen. Von 1989 bis 2020, mit der Unterbrechung von 1994-1999 war er Mitglied der Bezirksvertretung, von 1994-1999 Mitglied des Rates der Stadt Hamm, zusätzlich noch 23 Jahre im Schulabschluss und 11 Jahre im Aufsichtsrat des Maximilianparks. Mehrere Mandate als Vertreter in Ausschüssen und Mitglied im Tempelbeirat runden das Bild eines engagierten, ehrenamtlichen Bürgers ab. Immer in der Opposition tätig, beanspruchte er für sich „vielfach eine andere Sicht auf Dinge zu haben“ und nicht der Besserwisser zu sein. Respektvoll wurde ihm von Kollegen bescheinigt, in Sitzungen immer ausgezeichnet und umfassend vorbereit zu sein.
In Anerkennung ihres Engagement für den Stadtbezirk Hamm-Rhynern wurden die vier ehemaligen Mitglieder der Bezirksvertretung mit der Stadtbezirksmedaille ausgezeichnet.