Die höchste Auszeichnung, die ein Stadtbezirk vergeben kann, ist die Bezirksmedaille Mit der Verleihung erfolgt eine öffentliche Anerkennung für den Dienst an und in der Allgemeinheit. Sie unterstreicht den Wert des Ehrenamtes in einem funktionierenden Gemeinwesen. Die Verleihung zeigt trotz viele Unkenrufe aber auch deutlich, dass sich auch heute noch viele Bürger für das Wohl anderer Menschen einsetzen“, so Bezirksbürgermeister Andreas Obeling zu Beginn des feierliches Aktes. Im festlichen Foyer der Konrad Adenauer Realschule wurden in diesem Jahr vier engagierte Mitbürger des Stadtbezirks geehrt, die in den unterschiedlichsten Bereichen des Gemeinwesens „Stadtbezirk Hamm-Rhynern“ tätig waren.
Beate und Olaf Langenhorst engagierten sich ehrenamtlich in vielen Bereichen gemeinsam als Ehepaar und Familie, aber auch einzeln, betonte die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Claudia Breer zu Beginn ihrer Laudatio. Geboren und aufgewachsen im Schatten der katholischen Kirche, waren und sind die Musikgruppe Yanomami und die Kolpingfamilie Rhynern ihre Ehrenamtsheimat. Beide waren intensiv an der Gründung der Musik – und Gesangsgruppe beteiligt, die flottes geistliches Liedgut in die Gottesdienste einbringen sollte. Heute gestalten sie den monatlichen Familiengottesdienst in der St. Franziskus Gemeinde. Chorleiterin Beate Langenhorst, nach der Bezirksbürgermeisterin „mit der Gitarre auf die Welt gekommen“ schafft mit ihrer Gruppe eine eigene liturgische Musikwelt zu „Mitmachen“. Ökumenische Friedensgebete, Frühschichten in der Fasten – und Adventszeit, Vorbereitung von Familiengottesdienste, das sind Schwerpunkte der Arbeit von Olaf Langenhost. Als „Hausmeister“ im Pfarrheim, Gestalter der Weihnachtskrippen, Initiator des Umwelttages auf der alten Salzstraße ist der umtriebige, frühere Postbeamte im ehrenamtlichen Einsatz. Und weil das alles noch nicht reicht, arbeitet er nicht nur im eigenen Garten, sondern auch im Gemeinschaftsgarten hinter dem Bürgeramt. Die Ernte mit Kartoffeln, Zucchini und Kürbissen ist nicht nur symbolisch. Seit Jahren engagiert sich Olaf Langenhorst im Leitungsteam der Kolpingfamilie Rhynern. Nach einer Ausbildung zum Seelsorger übernahm er die geistliche Leitung der Gruppe. Ein Ehepaar im Ehrenamt – ein Beispiel für viele Möglichkeiten eines erfüllten Lebens, nicht nur individuell.
Andre ’Böning, der langjährige Vorsitzende der Schützengesellschaft Berge, ist in eine Schützenfamiliehineingeboren. So war es nicht verwunderlich, das nach den „wilden Jahren“ in der Avantgarde Aufgaben im Hauptverein auf ihn warteten. Zunächst wurde ihm das Amt des stellvertretenden Hauptmannes übertragen dann folgte 2005 die Wahl zum zweiten Vorsitzenden der Schützengesellschaft unter den Wassertürmen. Nach vier Jahren löste er dann seinen Vater Klaus, der auch lange den Verein als zweiter und erster Vorsitzender leitete, ab. Im gleichen Jahr gelang ihm auch beim traditionellen großen Berger Schützenfest am Langewanneweg der finale Schuss- er wurde König und war auch der Vorsitzende. Einige Jahre später – 2017 – konnte er auch noch die Schützenkaiserwürde erlangen. Sicher einer der Höhepunkte des Vereinslebens in Berge dann das große 125. Jubiläum der Schützengesellschaft. Die aufwändige Vorbereitung und Durchführung mit einem prunkvollem Umzug mit vielen bunten Gruppen und Kapellen lagen natürlich beim Vorsitzenden. Dass einige Jahre später die Auswirkungen der Corona Pandemie im Berger Schützenwesen moderat blieben, war auch seiner geschickten Strategie zu verdanken. Das der erfolgreiche Vorsitzende eines großen Schützenvereins auch im Stadtverband aktiv wird ist eigentlich selbstverständlich. Auch das für dieses Engagement „Danke“ in der Öffentlichkeit des Stadtbezirks gesagt wird.
Markus Gebauer, ein Mann des Feuerwehrwesens, wurde posthum von der Bezirksvertretung für seineVerdienste im Beisein vielen Feuerwehrkameraden gehrt, seine Ehefrau Maria nahm die Ehrung entgegen. Sein Tod mit 41 Jahren, so Friedrich Kulke als Laudator, hat neben seiner Familie auch die Angehörigen der Feuerwehr und seine Freunde und Bekannten traurig und fassungslos gemacht. Er hinterlässt eine Lücke, die nur schwer zu schließen ist. Schon früh, als Jugendlicher, schloss er sich der Jugendfeuerwehr in Rhynern an. Schnell wurde deutlich, welches Potential in ihm war, welch Begeisterung er für das Feuerwehrwesen mitbrachte und was er persönlich einsetzen wollte. Nach dem Übertritt in den Einsatzbereich Rhynern absolvierte er viele Ausbildungen, wurde Gruppenführer, Zugführer und Verbandsführer. Ab 2015 dann den Dienstgrad eines Brandoberinspektors. Selbstverständlich war er auch Gründungs-mitglied des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr im Bereich Rhynern. Besonderen Wert legte er auf eine intensive Mitgliedergewinnung und auf die Aus – und Fortbildung der freiwilligen Feuerwehr und stellte sich als Lehrgangsleiter ehrenamtlich zur Verfügung. Innerhalb des Stadtbezirks bemühte sich Markus Gebauer persönlich und in seiner Funktion um eine übergreifende Zusammenarbeit aller Vereine und Organisationen. Das er Mitglied in der Avantgarde und später dem Schützenverein war gehörte ebenso dazu wie die Mitgliedschaft im Heimatverein. Ein fachlich sehr kompetenter Feuerwehrmann mit einer engen Bindung zum Ort und zum Bezirk wurde gehrt, das Gesicht der Feuerwehr in Rhynern.
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