„Die Stadt Hamm braucht dringend ein kommunales Schutzkonzept gegen Kindesmissbrauch“. Diese Forderung stellt die CDU-Fraktion in ihrem Antrag zur Ratssitzung am 29. Juni. CDU-Ratsfrau Judith Schwienhorst begründet die Initiative mit der starken Zunahme von sexualisierter Gewalt: „2020 gab es in Deutschland mehr als 14.000 registrierte Missbrauchsdelikte. Rund 150 Kinder sind in Folge dieser Misshandlungen gestorben. Die Statistiken belegen den notwendigen Handlungsbedarf eindrucksvoll“, ergänzte der CDU-Fraktionsvorsitzende Arnd Hilwig.
Das Land Nordrhein-Westfalen und Innenminister Herbert Reul (CDU) setzten bereits durch die Vervielfachung des zur Aufklärung und Verfolgung von Missbrauchsdelikten bei der Polizei eingesetzten Personals neue Maßstäbe bei der Bekämpfung von Kindesmissbrauch. Notwendig seien ergänzende Maßnahmen auf kommunaler Ebene, wie insbesondere die unerträglichen Missbrauchsfälle in Lügde oder Münster gezeigt hätten.
Auch in Hamm gebe es Familien in belasteten Lebenslagen, die auf Unterstützung angewiesen seien, sagt die stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Familie, Kinder- und Jugendhilfe: „Daher bedarf es eines eigenen kommunalen Schutzkonzepts.“ Ziel dieses Konzepts müsse es sein, dass Kinder und Jugendliche besser vor Misshandlungen, Missbrauch und Vernachlässigung geschützt werden. Zudem solle es den Akteuren in der Jugendarbeit Orientierung bieten und dazu beitragen, Unsicherheiten in diesem sensiblen Bereich abzubauen.
Das kommunale Kinderschutzkonzept darf nach Auffassung der CDU nicht am grünen Tisch entstehen. „Wir brauchen den gesamten Sachverstand“, erklärt CDU-Fraktionschef Arnd Hilwig: „Es muss gemeinsam von Politik, Verwaltung, Polizei sowie den Institutionen, die bereits jetzt mit Familien und Kindern in Kontakt stehen, erarbeitet werden.“