Vor fünfzig Jahren wurde durch die kommunale Neuordnung die Gemeinde Berge ein Hammer Stadtteil.
„Die Stadt Hamm ist verpflichtet, den Stadtteil so zu fördern, dass seine Weiterentwicklung gesichert ist“, diese zentrale Passage des Gebietsänderungsvertrages, die am ersten Januar 1968 in Kraft trat, war, so Paul Mielke Vorsitzender der CDU Berge und stellv. Bezirksvorsteher, für die damalige Gemeindevertretung der Hauptgrund, sich nach intensiver Diskussion der Stadt Hamm anzuschließen. Denn schon im Vertragswerk werde diese sehr allgemeine Aussage durch Schwerpunktbildungen interpretiert, so Paul Mielke weiter.
Vertragsunterzeichnung in Berge am 25. Oktober 1967 von links: Amtsdirektor Walter Schürhoff. stellv. Bürgermeister Walter Motschull, Oberbürgermeister Dr. Günter Rinsche, Ratsherr Heinz Weischer.
Verbesserungen der Kanalisation und Ausbau des Straßenverkehrsnetzes, Ausbau des Schulwesens im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten und die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs waren dabei die wichtigsten Punkte, auch um neue Baugebiete erschließen zu können. Heute, nach genau fünfzig Jahren, kann man diese Bemühungen durchaus erkennen. Mit neuen Baumöglichkeiten an Schellingstraße, Fischerstraße, Erikastraße und Ursulastraße, der Pilsheide, des Heideweg , der Dürerstraße und des
Langewanneweges rückten die weit verstreuten Wohngebiete des Ortes näher zusammen. Fast alle Baugebiete zeichnen sich heute dadurch aus, dass mit einer umfangreichen Vernetzung von Grünanlagen der Wohnwert im Stadtteil sehr hoch ist. Dazu gehört auch, dass neue Kindergärten, das Südbad und die benachbarten Sportanlagen, die Infrastruktur einer Gemeinde, der steigenden Einwohnerzahl entsprechend, angepasst
Lange Planungs – und Überlegungsphasen waren allerdings erforderlich, um alle Straßen dem steigenden Individualverkehr anzupassen. Mit dem Ausbau der Ostdorfstraße/Hellweg als kleine VWW Variante, der Bahnübergangsbeseitigung Werler Straße, dem Neubau der Dr. Loeb- Caldenhof- Straße und dem Ausbau des Langewanneweges sind überörtlich wichtige Durchgangsstraßen dem Bedarf angepasst worden.
Bei allen Veränderungen und Anpassungen ist aber in vielen Bereichen der dörfliche Charakter nicht nur erhalten, sondern pflegend ergänzt worden. Von den Wassertürmen, dem Wahrzeichen Berges gut erkennbar, die aktive Landwirtschaft mit den entsprechenden Flächen. Naturnah ausgebaute Radwege, das Naherholungsgebiet Pilsholz, RUN – Laufweg und umfangreiche Sporteinrichtungen ergänzen ein großes Freizeitangebot. Im „Miteinander“ der stark gewachsenen Gemeinde erkennbar: Ein vielfältiges, gefächertes Vereinsleben mit einer erstaunlichen Veranstaltungsdichte.
Zusammenfassend der CDU Vorsitzende: Die damalige, nachvollziehbare Sorge, von einer Stadt „untergebuttert“ zu werden, ist nicht eingetreten. Die Entscheidung, sich einer prosperierenden Stadt anzuschließen, war zu diesem Zeitpunkt richtig, das Vertragswerk ist im Wesentlichen eingehalten worden, neue Herausforderungen sind allerdings in Fülle dazu gekommen. Hier kann man gut im „Grünen“, stadtnah wohnen und vor allen Dingen “Leben“,