Bei dem geplanten Familienrathaus klaffen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander. In der Ratssitzung am Dienstag erklärte CDU-Fraktionsvorsitzender Daniel Tümmers, nach den Wahlkampf-Ankündigungen von Oberbürgermeister Herter („Einmaliges für Deutschland“) mache die vielfach inhaltsleere Konzeption fassungslos. So habe der OB versprochen, dass sich im Familienrathaus alles unter einem Dach befinden werde, der Zugang sei barrierefrei. Wie auch in anderen Punkten sei das Ergebnis: „Versprochen und gebrochen.“ Gleiches gelte beispielsweise für das angekündigte Kindercafé, in dem Kinderbetreuung in einem großen Spielbereich hätte stattfinden sollen, und die Vermietung von Räumlichkeiten für Familienfeiern zu erschwinglichen Preisen.
Auch führe die bloße Verlagerung der Geburtenanmeldung aus dem Bürgeramt Mitte („mehr als 90 Prozent der Eltern nutzen diesen Geburtenservice, der ihnen den Weg zum Standesamt erspart“) in das Familienrathaus nicht zu einem Mehrwert. Dies treffe auch für die Beantragung des Elterngeldes („die Anträge stehen seit einem Jahr mit einer gut frequentierten Videoberatung im Online-Serviceportal“) zu.