Die CDU Hamm macht sich startklar für die Kommunalwahl im September 2025: Der Kreisvorstand hat jetzt einstimmig beschlossen, Jochen Dornseifer (49) für die Wahl zum Oberbürgermeister für Hamm vorzuschlagen. Die amtliche Nominierung soll am 22. Januar 2025 durch die Vertreterversammlung der CDU Hamm erfolgen.
Jochen Dornseifer war von 2004 bis 2009 Fraktionsvorsitzender der CDU im Stadtbezirk Heessen und von 2009 bis 2011 Mitglied des Rates der Stadt Hamm. Hier war er unter anderem Vorsitzender des Sozialausschusses. Nach seiner Zeit in Hamm wohnte Dornseifer bis vor kurzem mit seiner Familie in Ahlen. Auch dort engagierte er sich für die Union wie für den Sport. Er ist Vorsitzender eines großen Reitsportvereins und Geschäftsführer des Stadtsportverbandes. Für wenige Monate war er bis Dezember 2024 als Nachrücker in Ahlen Mitglied des Rates. Beruflich ist Jochen Dornseifer als Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Creditreform in Paderborn tätig. Gelernt hat er bei der Stadt Hamm sowie der Bundeswehr.
In einem Pressegespräch stellten der CDU-Kreisvorsitzende Arnd Hilwig und der Ratsfraktionsvorsitzende Ralf Steinhaus den nominierten OB-Kandidaten der CDU vor. Dabei betonte Hilwig „Mit unserem Freund Jochen Dornseifer hat die Hammer CDU einen gelernten Verwaltungsfachmann, Betriebswirt, erfahrenen Politiker und bekennenden Christdemokraten für sich gewinnen können. Zudem ist er Vater zweier Töchter, geerdeter Vereinsvorsitzender und begeisterter Schütze sowie Schlager- und Fußballfan. Aus langjähriger Erfahrung wissen wir, dass Oberbürgermeisterwahlen immer Personenwahlen sind. Jochen Dornseifer ist ein klares Gegenangebot zum Amtsinhaber: Klar, deutlich, geerdet, sympathisch, erfahren und mit zielführenden Zukunftsperspektiven.“
CDU-Fraktionschef Ralf Steinhaus ergänzte: „Politik ist immer Teamplay. Genau dafür stehen wir. Gemeinsam mit vielen profilierten Kandidatinnen und Kandidaten der CDU für die Stadtbezirke und den Rat werden wir zusammen in die Kommunalwahl 2025 gehen – mit einem klaren Programm für die Menschen und einem Zukunftsplan für Hamm. Unser Ziel ist ebenso klar wie erreichbar: Wir wollen wieder stärkste Kraft im Rat der Stadt Hamm und den Stadtbezirken werden. Wir wollen den nächsten Oberbürgermeister in unserer Heimatstadt stellen. Dafür werden wir kämpfen – für die Menschen in unserer Stadt. Deshalb suchen wir regelmäßig und in allen Stadtbezirken das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern.“
Der frisch gekürte OB-Kandidat der Hammer Christdemokraten machte direkt Eckpunkte seines Zukunftsprogramms für Hamm deutlich. „Meine Schwerpunkte werden in den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Verkehr, Gesundheit sowie Sicherheit liegen. Hier müssen wir in Hamm besser werden. Hinzu kommt die Förderung des Sports und des Ehrenamtes: Beides ist für mich eine Herzenssache. Hierbei geht es um praktische Sozialpolitik und gelebte Gemeinschaft.“
Wirtschaft
„Wir legen unsere Wirtschaft mit immer mehr Vorschriften und unnötiger Bürokratie lahm: teilweise auch in Hamm. Damit muss endlich Schluss sein. Durch EU- und Bundesgesetze ist der Spielraum für unsere Unternehmen schon eng genug. Da dürfen wir kommunal nicht auch noch weiter draufsatteln. Gewerbegebiete müssen nicht zu Ziergärten werden, auch wenn ich die Bereiche Klimaschutz und Wirtschaft nicht gegeneinander ausspielen möchte. Beides ist wichtig. Aber ohne eine funktionierende Wirtschaft – ohne Arbeit für die Menschen – geht der Rückhalt in der Bevölkerung verloren. Für mich gilt der Grundsatz der Vernunft: Auch bei der Ausweisung neuer Gewerbebiete. Da müssen wir zwischen den unterschiedlichen Interessen sorgfältig abwägen. Es darf nicht überall Stopp-Schilder geben. Wir dürfen keine Branche von vornherein ausschließen. Ansonsten gefährden wir den Wirtschafstandort Hamm. Wir müssen für die Unternehmen weiter attraktiv bleiben. Auch durch eine gute Anbindung der Gewerbegebiete. Den Beschäftigten in den Gewerbegebieten muss es auch in den Randbereichen möglich sein, den Arbeitsplatz mit dem ÖPNV zu erreichen. Dabei müssen sich die Taktzeiten am Schichtbetrieb orientieren. Die finanziellen Mittel erhalten wir durch die Abschaffung der Ringbuslinie.
Große Sorge macht mir die Entwicklung in der Innenstadt. Das Bild der City ist zunehmend von Leerständen, Billigläden und großen Filialisten geprägt, die es so auch in jeder anderen Stadt gibt. Dieser Negativentwicklung müssen wir schnellstmöglich entgegenwirken: Beispielsweise durch einen (noch) stärkeren Fokus im Stadtmarketing. Hier braucht es Mitarbeiter, die sich ausschließlich um die Akquise neuer Einzelhändler kümmern.“
Verkehr
„Die Menschen in Hamm entscheiden selbst, wie sie sich fortbewegen und ob sie den Bus, das Auto oder das Fahrrad nutzen. Da brauchen die Bürgerinnen und Bürger keine Bevormundung durch die Politik – sondern sie brauchen gute Wege und Straßen. Alle Verkehre sind gleichberechtigt und haben ihre Daseinsberechtigung. Diese Feststellung gilt selbstverständlich auch für Fußgänger (auch die mit dem Rollator) oder Rollstuhlfahrer. Auch für Lieferverkehre sind gut ausgebaute Straßen und Wege unerlässlich. Dafür muss die Stadt für Ausbau und Unterhalt Sorge tragen.
Auch die CDU weiß, dass man Straßen nicht ohne Baustellen in Ordnung bringen kann. Daher brauchen wir ein gutes Baustellenmanagement und klare Prioritäten. Rot angestrichene Straßen und eine einseitige Bevorteilung des Radverkehrs können nicht die Lösung sein. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel müssen Bestandteil der Planungen sein. Bus- und Bahntickets müssen bezahlbar bleiben. Nicht genutzte Buslinien brauchen wir nicht. Ringbuslinien, die allein aus parteipolitischem Kalkül eingerichtet worden sind, erst recht nicht. Denn: Die Ringlinien-Busse fahren in der Regel leer und dem stehen Kosten in Höhe von 400.000 Euro pro Jahr gegenüber! Das Angebot muss ständig auf seine Praxistauglichkeit überprüft und gegebenenfalls nachgebessert werden. Nur so können wir Schulbusverkehre und weitere Angebote auf Dauer sicherstellen und finanzieren.“
Gesundheit
„Bekanntermaßen stammt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) aus einem kleinen Dorf im Münsterland. In diesem Zusammenhang hat er mal berichtet, dass Bürgermeister kleiner Gemeinde ohne die ausreichende Versorgung mit Allgemeinmedizinern, Apotheken und Fachärzten sofort abdanken müssen. In Hamm ist das nicht anders, auch wenn wir eine Großstadt mit über 180.000 Menschen sind: In der Gesundheitsversorgung haben wir Probleme, die in den kommenden Jahren noch deutlich spürbarer werden. Schon heute ist die Versorgung in den einzelnen Stadtbezirken sehr unterschiedlich. In unserem offenen Bürgerdialog „Stadtgespräch on Tour“ wurde das Thema „Gesundheit“ in allen Stadtbezirken als Problem benannt. Die Menschen erwarten zu Recht, dass wir uns um die bestmögliche Versorgung kümmern – selbst wenn wir formal nicht zuständig sind. Dahinter können wir uns nicht verstecken.
Die wohnortnahe allgemeinmedizinische Versorgung ist genauso elementar wie ein gutes Facharztangebot, bestmögliche Krankenhausversorgung vor Ort oder ein Kinderarzt in erreichbarer Nähe. Ich will, dass wir uns bei diesem Thema deutlicher einbringen. Wir müssen innerhalb der Gesundheitsbranche dafür werben, dass sich eine Niederlassung in Hamm lohnt. Dafür müssen wir Anreize bieten.
Mein Plan:
1.) Auslobung städtischer Medizinstipendien mit einer Ansiedlungsverpflichtung in Hamm für X Jahre nach erfolgreichem Studium und Approbation.
2.) Geeignete „wirtschaftsfördernde Maßnahmen“ für ärztliche Neuansiedlungen – ähnlich wie bei Start-Up Unternehmen im IT- oder Dienstleistungsbereich mit kostengünstigem und gefördertem Praxisraum. Auch im Hamtec ist für mich eine Ansiedlung von Medizinern denkbar.
3.) Eine klare Stärkung und Verpflichtung des städtischen Gesundheitsamtes zum Beispiel im Bereich Kinder- und Jugendmedizin. Dadurch gewährleisten wir Kinderuntersuchungen für alle. Die U-Untersuchungen für Kinder müssen (neben dem Angebot bei den niedergelassenen Kinderärzten) für alle Eltern mit ihren Kindern einkommensunabhängig und unproblematisch im Gesundheitsamt möglich sein. Gesundheit beginnt im Kindesalter und bedarf einer städtischen Förderung. Damit wollen wir ein gutes und erreichbares Angebot sicherstellen. Es kann nicht sein, dass Eltern mit ihren kranken Kindern teilweise bis nach Dortmund fahren müssen.“
Sicherheit
„Sicherheit gehört zu den großen Themen unserer Zeit – auch in Hamm. Der Krieg in der Ukraine, Clankriminalität, Messer- und Waffenverbotszonen sowie die Notwendigkeit von mehr Polizeipräsenz sind hier nur einige Stichworte. Für einige Aspekte sind wir als Stadt sicherlich nicht zuständig – für andere Bereiche aber sehr wohl. Unser Kommunaler Ordnungsdienst (KOD) muss weiter mit der Polizei verzahnt werden: Hier sehe ich eine ganz wichtige und dauerhafte Aufgabe. Unsere Innenstadt braucht im Bedarfsfall mehr Licht. Auch den Ausbau der Videoüberwachung halte ich in gezielten Bereichen für denkbar. Wir müssen unsere Stadt wieder zu einem sicheren und sauberen Ort machen. Die Meile auf der Südstraße oder auch das Bahnhofsquartier müssen durch KOD und Polizei stetig kontrolliert und „bestreift“ werden. Wir dürfen es nicht hinnehmen, dass ganze Straßenzüge und Plätze als Umschlagplätze für Drogen missbraucht werden und zunehmend vermüllen. Auch Sauberkeit gehört beim Thema „Sicherheit“ dazu. Der Lippepark in Herringen und der Halloh-Park in Bockum-Hövel dürfen nicht verdrecken. Auch der Marktplatz in Heessen sieht mitunter schlimm aus.
Ich schlage für den Bereich „Sicherheit“ ein Sofortprogramm vor: Weitere Verstärkung des KOD vor Ort mit 3×7. Das bedeutet: Zusätzlich drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei KOD für jeden unserer sieben Stadtbezirke und klarem Einsatzgebiet vor Ort.
Mein Vorschlag als Sofortprogramm beim Thema „Sauberkeit“: Nochmal 3×7. Auch hier sehe ich drei zusätzliche Stellen pro Stadtbezirk.
Unterm Strich also 3x7x2=42-mal mehr für Sicherheit und Sauberkeit in Hamm.“
Förderung von Sport & Ehrenamt
„Ich gehöre selbst als Vorsitzender einem großen Reitverein an und war lange Vorsitzender des Stadtsportverbandes Ahlen. Daher weiß ich ganz genau, was im Sport geleistet wird. Natürlich geht es im Sport auch um den Wettkampf und den Vergleich. Aber nicht nur. Der Sport ist eine Lebensschule. Hier geht es auch um Gemeinschaft, um soziales Lernen, um Freundschaft, um gegenseitige Hilfe und vieles mehr. Für mich ist das Leben in Verbänden- und Vereinen die beste Prophylaxe und der beste Ort sozialen Lernens. In unseren Vereinen und Verbänden engagieren sich tausende Kinder, Jugendliche und Erwachsene: Unentgeltlich, mit viel Herzblut und mit ganz viel Spaß an der Sache. Hier lernen Kinder und Jugendliche, dass man nur gemeinsam stark ist. Hier lernen Kinder und Jugendliche Demokratie und ein wertschätzendes Miteinander. Hier lernen Kinder und Jugendliche mit Erfolg und Misserfolg umzugehen und sich in die Gemeinschaft mit anderen einzufügen. Das ist für mich praktische Kinder-, Jugend und Sozialpolitik und der beste Ort des sozialen Lernens.
Dieses Engagement gilt es zu fördern. Dafür müssen wir die Rahmenbedingungen verbessern und die Ehrenamtlichen in ihren Aufgaben unterstützen, begleiten und entsprechend schulen. Ich meine dabei nicht nur den Sport, sondern den ganzen Bereich des Ehrenamtes: die vielen Schützenvereine und -gesellschaften, den Karneval, die Pfadfinder oder auch die Jugendorganisationen der Feuerwehr und zahlreicher Hilfswerke. Da müssen wir uns stärker engagieren, mehr unterstützen und zusammen mit den Vereinen und Verbänden eine gute Zukunft beschreiben.“