Südöstlich von Berlin erstreckt sich das Biosphärenreservat Spreewald, entlang des Mittellaufs der Spree. Nach der Eiszeit hat sich die Spree hier in eine Vielzahl fein verzweigter Wasserläufe
geteilt, die sich – der Name Spreewald weist darauf hin – einst durch dichtes Waldgebiet schlängelten. Das war in diesem Jahr das Ziel der Westtünner Christdemokraten um den Reiz der parkartigen Landschaft mit ihren Besonderheiten zu erfahren. Traditionell beginnt die Tour für die Westtünner erst mit dem „Garbsener Frühstück“, dem selbst gestalteten kulinarischen Highlight. Die staubedingte späte Ankunft wurde entschädigt durch die Lage und Ausstattung des Hotels mit eigenem Froschteich und nächtlichen, intensiven Froschkonzerten. Tief in die Geschichte der sorbischen Bevölkerung, deren Trachten und Feste vom Fernsehen bekannt sind, ging es beim Besuch einer Trachtenschneiderin, die original sorbische Trachten nicht nur herstellt, sondern Herkunft und Bedeutung originell erläuterte. Nach einer ausgiebigen Stadtrundfahrt durch Burg und Lübbenau stand der Besuch der Gurkenfabrik Rabe auf dem Programm. Dort wurden wir von der lustigen Mitarbeiterin Olga empfangen und durften Gurken angeln. Zur
Besichtigung gehörte natürlich eine umfassende Information über den Anbau und die Verarbeitung der Gurken. Die Bewirtschaftung der häufig kleinen, nur schwer zu erreichenden Gebiete stellt alle Betriebe vor besondere Herausforderungen, die mit dem kleinen Spruch: „Vor dem Haben kommt das Graben, vor dem Pflücken kommt das Bücken“ treffend beschrieben werden. Aber auch: „Was macht den Spreewälder stark? Pellkartoffeln, Leinöl und Quark“. Eine Fahrt mit dem Stocher Kahn durch das weit verzweigte Netz an Fließen gehört einfach zum Programm. Mit zwei Booten wurde das romantisch anmutende Auengebiet erkundet. Enge Kanäle, Schilfufer und hoher Baumbewuchs, einzeln Höfe mit Anlegestellen, Schleusen und Raststellen, eine Phantasiewelt für einige Stunden. Die Erläuterungen der Bootsführer machten aber auch deutlich, dass die urwüchsige und einmalige Landschaft ohne die harte Arbeit vieler Bauerngenerationen nicht mehr vorhanden wäre. Auch heute kann sie nur durch Nutzung als Kulturlandschaft erhalten werden. Dass so eine Fahrt auch hungrig und durstig macht, dass man dagegen in einem Touristikgebiet auch etwas machen kann und muss, ist auch klar. Also bei der Gurkenkönigin angelegt und Nachschub geordert. Insgesamt eine unterhaltsame Kahnfahrt durch die Wasserstraßen des sagenumwobenen Spreewaldes mit einem hohen Informationswert. Absolut empfehlenswert. Auf der Rückfahrt dann ein Boxenstopp in Brandenburg an der Havel, vielen bekannt von einer früheren Fahrt. Kaffee und Kuchen auf dem Domplatz waren geordert, als Stärkung für die lange Stau – Rückfahrt.
Wieder eine „Erlebnisfahrt“, gar nicht so weit weg, mit vielem Erleben, auch von positiver Gemeinschaft in einer Gruppe von Freunden, man muss einfach dabei gewesen sein.
Wohin geht es eigentlich im nächsten Jahr??