Auf der gepflegten Anlage des Hofes Witte am Hellweg in Berge wurde man als Zuschauer bei der Dreschvorführung in die Jahre des Wiederaufbaus zurückversetzt. Erinnerungen wurden wach an Staub und Lärm, an harte Arbeit der Maschinenbesatzungen, an Schweiß und an das Zusammensitzen nach getaner Arbeit. Auch bei den Vorführungen der Dreschmaschinenfreunde von Landlaiben wird es immer wieder sichtbar. Es ist eine Menge Vorarbeit zu leisten, bis der Dreschvorgang gestartet werden kann. Positionieren und ausrichten der Maschinen, Auflegen der Riemenantriebe, fetten von Bewegungselementen, bereitstellen der Erntewagen mit den Garben und der Behälter für den Kaff. Dann ist sie bereit, das Maschinenschätzchen aus den 50. Jahren, mit vielen Hebeln und Rädern, von der Warendorfer Petermann – Werke gebaut,
damals eine echte Hilfe für die Landwirtschaft, ohne digitale Unterstützung. Mit einer Dreschleistung von etwa 45 Zentnern Getreide, Gummibereifung und lenkbaren Achsen, einem saugenden Kaffgebläse, Sortiereinrichtung, Sackaufzug und Strohpresse.
Damals eine technische Sensation, heute Nostalgie. Sicher kann aber die Vorführung deutlich machen, dass all diese technischen Einrichtungen nur Erleichterungen und kein Ersatz menschlicher Arbeitskraft waren. Etwa zehn Mitarbeiter wurden immer für den Dreschvorgang benötigt. Heute ist es ein Mähdrescher mit einem Fahrer, der in einem Arbeitsgang Getreide mäht und drischt.
Die Treckerfreunde richten seit einigen Jahren auf unterschiedlichen Höfen mit ihrer Dreschmaschine einen „Dreschtag“ aus. Wie die Maschine ist auch das „Personal“ in nostalgischer Arbeitskleidung. Ein fahrendes und lebendiges Museum, das Vergangenheit original demonstriert.