Die Stadtbezirksmedaille ist die höchste Auszeichnung, die ein Stadtbezirk an verdiente Bürger verleihen kann. An Bürger, die durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit das Gemeinwohl gestärkt und verbessert haben. Die häufig unbeachtet von der Öffentlichkeit einfach Gutes tun. Beim Bezirksempfang stehen sie vorn, stellvertretend für viele andere, die auch praktizieren: Ein Tropfen Hilfe ist besser als ein Ozean voll Sympathie.
Helmut Berger: Eine posthume Verleihung der Bezirksmedaille ist sehr selten und daher ein Ausdruck besonderer Wertschätzung. Nach vielen Stationen seines abwechslungsreichen Lebens hatte er 2014 auf dem Strüverhof in Allen seine künstlerische Heimat gefunden. Der schnelle Zugang zu den Jugendlichen, die ihn als guten Zuhörer schätzten, seine kreativen Beteiligungsformen führten zu zahlreichen Kunstwerken am Haus. Elefant und Kegel sind noch heute Zeichen des gemeinsamen Arbeitens. Aber allein dieses “gemeinsame“ mit den Jugendlichen hat ausgereicht, um nach seinen Tod im April 2015 die Lücke zu erkennen, die plötzlich da war. Helmut Berger engagierte sich in vielen Projekten der Stadt Hamm, wie „Kunst und Schule“, gab Werkstattkurse und leitete die Sommerakademie. Helmut Berger war jemand, der nicht das Rampenlicht suchte, sich in den Vordergrund schob- er machte einfach! Die Auszeichnung nahm seine Frau Bärbel Gröpper-Berger entgegen.
Horst Bröker: Freiwillige Feuerwehr, die Hubertus Schützen Allen und der Strüverhof stellen die ehrenamtlichen Betätigungsfelder von Horst Bröker dar. Vorstandstätigkeiten bis zum Ehrenvorstandsmitglied im Schützenverein war ein Bereich. Ein weiterer, wie es sich im Dorf gehört, aktives Mitglied der freiwilligen Feuerwehr, lange Jahre als Vertreter des Gruppenführers. Die meiste Zeit verbrachte er allerdings auf dem Strüverhof, als Landwirt ein umfangreiches Betätigungsfeld. Als Handwerker „Mädchen für Alles“ für das was nicht mehr funktioniert. Heizungen und Tore, Räder und Fahrräder, für alles wurde und wird eine Lösung gefunden. Die wichtigsten Lösungen fallen allerdings in die Kategorie “Sorgen Opa“ für die Kinder und Jugendlichen im Haus. Aufgeschlossen und freundlich, das offene Ohr für Sorgen und Probleme ist immer da. Die gute Seele des Strüverhofes, der Macher,der den Hof nie aus dem Blick verliert – einfach unbezahlbar.
Bodo Hömberg: Als Gründungsmitglied des Jugendfanfarenzuges Rhynerberg begann Bodo Hömbergs „Rhyneraner Karriere“. Fast zwei Jahrzehnte Vorsitzender des Schützenvereins, jetzt Vorsitzender des Heimatvereins. Dass noch die A2 – Autobahnkapelle aus der Taufe gehoben wurde rundet sein Aktivprofil ab. In diese lange Zeit fiel u.a. die große 1000 Jahrfeier Rhynerns mit dem großen Umzug – sein Organisationstalent war gefragt. Auch der Karneval profitierte von seinem Universaltalent als Mitglied des Festausschusses und Aktiver. Seit 2014 bietet der „Nachtwächter Bodo“ Führungen durch das abendliche Rhynern an – Heimatkund vor Ort. Bodo Hömbergs Bestreben war immer das gute „Miteinander“ der Vereine des Dorfes, die Wertschätzung ist jetzt die Bezirksauszeichnung.
Wilfried Schröder: „Er ist gerecht, ein Helfer wert, Sanftmütigkeit ist sein Gefährt“ mit diesem Kirchenlied umschrieb die Laudatorin das jahrzentlange, umfangreiche Wirken Wilfried Schröders für den Stadtbezirk. Der Polizeibeamte aus der Tannenbergstraße kam über die CDU Mitgliedschaft in den Vorstand der Ortsunion Westtünnen. Von 2004 bis 2016 war er kann für die CDU Mitglied der Bezirksvertretung, lange Jahre als stellv. Fraktionsvorsitzender. Sein Hauptanliegen galt den verkehrlichen Verhältnissen und der Sicherheit im Bezirk. Mit seiner unaufgeregten, humorvollen Art war er oftmals das ausgleichende Element in den Sitzungen, wenn die Wogen mal höher schwappten. Fachwissen, gepaart mit einer Portion Lebens- und Berufserfahrung setzte er pragmatisch ein, um sinnvolle Lösungen zu finden. Sein persönliches Hobby: Die Geschichte Westfalens – insbesondere die Geldgeschichte. So ist er natürlich Mitglied im Münzverein und hat einige Publikationen veröffentlicht. Wer weiß schon, dass in Hamm noch bis 1749 Münzen geprägt wurden, obwohl Friedrich d. G. das bereits 1740 verboten hatte.