Scharfe Kritik an der Planung des zweiten Recyclinghofs hat CDU-Fraktionsvorsitzender Daniel Tümmers in der März-Ratssitzung geübt. „Hier wurde völlig unnötig viel Vertrauen in Politik und Verwaltung verspielt“, sagte er an die Adresse des Oberbürgermeisters. Herter habe versucht, „den Standort Im Ried mit allen Mitteln durchzudrücken – koste es was es wolle.“ Bürgerproteste seien zur Seite gewischt worden – ebenso alle fachlichen Bedenken. Alle anderen Standorte in der gesamten Stadt Hamm (also auf über 226 Quadratkilometern) seien für das Großprojekt des OB angeblich ungeeignet gewesen. Und dann habe zwölf Wochen später angeblich der reine Zufall der Verwaltung einen neuen und idealeren Standort beschert: an den Zentralhallen.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende an die Adresse Herters: „Wollen Sie uns – also den Rat wie die Bürgerinnen und Bürger der Stadt – eigentlich vereimern? Ist jetzt der Zufall die neue Planungsqualität unserer Stadtverwaltung?“ Die Story glaube ihm niemand. Vielmehr habe der Oberbürgermeister unter dem öffentlichen Druck die Flucht nach vorn angetreten.
Die CDU gehe bei dem Zentralhallen-Standort mit, fordere darüber hinaus weitere Angebote. „Wir favorisieren mehrere Kleinannahmestellen verteilt über das gesamte Stadtgebiet. Das ist bürgerfreundlich, klimafreundlich, nachhaltig, modern und bedarfsgerecht“, erklärte Tümmers. Auch die Grünabfallsammlungen in den Bezirken, wie sie vor der Corona-Epidemie, erfolgten, sollten wieder eingeführt werden. Es gebe keinen Grund, dass diese wichtigen und gut angenommenen Sammlungen wegfallen sollten.