Auf CDU-Initiative soll der Rat der Stadt Hamm die Bundesregierung auffordern, die geplante Gasumlage zu stoppen. In der beantragten Resolution weist die CDU darauf hin, dass die steigenden Energiepreise neben den privaten Haushalte und Unternehmen auch die Kommunen wie die Stadt Hamm mit ihren öffentlichen Gebäuden direkt belasten. Auch sie müssten sich angesichts der Gas- und Stromkrise die Energie zum Betrieb von Schulen, Verwaltungsgebäuden, Schwimmbädern, Turnhallen oder Krankenhäusern zu horrenden Preisen am Markt beschaffen. „Die Gasumlage mit einem Aufschlag von 2,4 Cent je Kilowattstunde ist grundsätzlich das falsche Instrument“, betont CDU-Fraktionsvorsitzender Arnd Hilwig. Aber total widersinnig werde sie, wenn Städte, Kreise und Gemeinde ihre daraus entstehenden Belastungen in Form von Steueranhebungen auch noch an die Bürgerinnen und Bürger sowie an die Betriebe weitergeben müssten. Das wäre eine doppelte Bestrafung. „Wir sind für einen generellen Stopp“, so Hilwig, „und fordern auf jeden Fall, die Kommunen von der Zahlung der Gasumlage auszunehmen. Deshalb wollen wir mit unserer Resolution an die Bundesregierung appellieren, auf die Gasumlage ersatzlos zu verzichten.“ Hilwig hält es auch für „komplett schräg“, dass mit der Gasumlage auch noch Unternehmen gestützt würden, die angesichts der derzeitigen Situation gerade extrem hohe Gewinne machen.
Der Text der Ratsresolution im Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister!
Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Hamm bittet Sie, die nachfolgende Resolution dem Rat in seiner Sitzung am 27.09.2022 zur Beratung und Abstimmung vorzulegen und diese im Falle der Zustimmung der Bundesregierung sowie den örtlichen Bundestagsabgeordneten zukommen zu lassen.
Beschluss / Resolution
Der Rat der Stadt Hamm stellt fest:
Begründung
Die Preise an den Energiemärkten für Gas und Strom haben ungekannte Ausmaße erreicht. Deutschland befindet sich in einer Gas- und Stromkrise. Die Beschaffung von Energie für private Haushalte, Unternehmen und Kommunen gleicht derzeit einem Lotteriespiel.
Die Energieversorger müssen flächendeckend die Preise für den Bezug von Gas und Strom massiv anheben. Für eine vierköpfige Familie fallen schnell Mehrkosten von mehreren Hundert Euro im Monat an. Hinzu kommen gestiegene Preise beim Kraftstoff und eine allgemeine Preissteigerung, die im Sommer 2022 über 7 Prozent liegt. Nicht zuletzt wird durch die gestiegenen Energiekosten, die Inflation sowie den Umstieg auf erneuerbare Energiekonzepte und die damit verbundene Bepreisung von CO2 (BEHG) mit weiteren Belastungen der Bürgerinnen und Bürger, wie z.B. bei den Abfallgebühren, gerechnet.
Auch die Städte, Gemeinden und Kreise müssen sich die Energie zum Betrieb von Schulen, Verwaltungsgebäuden, Schwimmbädern, Turnhallen oder Krankenhäusern zu horrenden Preisen am Markt beschaffen. Vielfach laufen Altverträge aus und müssen Gas sowie Strom zu Höchstpreisen an den Börsen gekauft werden.
Zu alledem kommt für die Gaskunden noch die Gasumlage von netto 2,4 ct/kWh hinzu, die zwecks Finanzierung einiger großer, in Schieflage geratener Energieversorger ab Oktober auf den Gaspreis aufgeschlagen wird.
Diese Umlage wurde im „Hauruckverfahren“ beschlossen und enthält eine Vielzahl handwerklicher Fehler, weshalb sie bestenfalls wieder abgeschafft werden sollte! – In jedem Fall muss sie aber der wirtschaftlichen Situation der Energieversorger gerecht werden und die Kommunen von der Zahlung ausnehmen.
Denn die Städte, Gemeinden und Kreise werden diese Mehrbelastungen kaum aus eigenen Sparanstrengungen finanzieren können. Sie werden vielmehr in die Not gebracht, die Belastungen auch noch über die Anhebung von Grund- und Gewerbesteuern den Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen aufzuerlegen.
Mit freundlichen Grüßen
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Den Antrag als PDF Download LINK
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